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Ich kann meinen Hund nicht vergessen – Wenn die Trauer einfach nicht endet!

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Frau umarmt verstorbenen Hund


„Ich habe Angst, ihn irgendwann zu vergessen. Diese eine Stelle an seinen Ohren, wo das Fell ganz weich war. Das Klacken seiner Krallen auf dem Flur. Sein Blick, wenn er mir so ganz besonders tief in die Seele geschaut hat. Und mich verstand, ohne dass ich etwas sagen musste. Aber manchmal … weiß ich nicht mehr, wie sein Bellen genau geklungen hat. Ich vergesse auch langsam seinen Geruch. Und dann trifft es mich wie der Schlag: Was, wenn er langsam verschwindet?“

 

INHALT



 

Wenn du solche quälenden Gedanken kennst, dann weißt du: Vergessen fühlt sich manchmal fast schlimmer an als Verlust.


Unsere Hunde sind mehr als „nur“ Haustiere. Sie sind Familie. Seelengefährten. Oft der einzige verlässliche Halt in einer chaotischen Welt.


Wenn ein so derart geliebter und liebender Hund stirbt, bleibt mehr als nur Stille zurück – es bleibt ein Stück leeres Leben.


Dein Hund hat dich durch schwere Zeiten begleitet. Er war einfach immer da – bedingungslos, liebevoll, treu.


Solche Verbindungen lassen sich nicht einfach abschließen. Und sie sollen auch gar nicht vergessen werden.


In diesem Artikel zeige ich dir


  • warum es so schwer ist, deinen Hund loszulassen,


  • weshalb du dich damit nicht falsch fühlen musst, und


  • wie du Wege findest, mit deiner Trauer liebevoll umzugehen.



Erinnerungsfoto von Frau mit verstorbenem Hund


5 Gründe, warum du deinen Hund nicht vergessen kannst – und auch nicht musst


1. Er war dein Halt in einer schweren Zeit


Vielleicht war er da, als andere gingen. Vielleicht hat er dich durch Krankheit, Trennung oder Einsamkeit getragen. Diese Liebe prägt – für immer.


2. Eure Verbindung war einzigartig


Ihr hattet Rituale. Eine eigene Sprache. Ein Blick genügte, und ihr wart ein Herz und eine Seele. Solche Bindungen verankern sich tief im Herzen.


3. Du hattest keinen richtigen Abschied


Vielleicht kam sein Tod überraschend. Vielleicht konntest du nicht dabei sein. Oder du musstest entscheiden, ihn einschläfern zu lassen – und trägst seither Schuldgefühle mit dir herum.


4. Dein Umfeld versteht dich nicht


Sätze wie „Es war doch nur ein Hund“ oder „Hol dir einen neuen“ schneiden tief. Und lassen dich denken, du müsstest „drüber hinweg“ sein.


5. Du denkst, dass Loslassen gleich Vergessen bedeutet


Doch das stimmt nicht. Erinnerung und Heilung schließen sich nicht aus. 


Im Gegenteil: Deine Erinnerung kann zur Brücke werden, zurück ins Leben.





Geschichte aus der Trauerbegleitung: Sandras Weg zurück ins Leben 


Sandra verlor ihren Labrador Sam nach 12 gemeinsamen Jahren. „Ich funktionierte nur noch“, erzählte sie mir. „Und hatte gleichzeitig panische Angst, dass ich Sam irgendwann vergesse. Wie sein Fell roch. Wie er in seiner Lieblingsposition neben dem Sofa schlief. Ich wollte das alles festhalten.“


Wir begannen, gemeinsam Erinnerungen aufzuschreiben. Sam bekam ein eigenes Buch – mit Fotos, Geschichten, Anekdoten.


Nach einigen Wochen sagte Sandra: „Ich kann ihn zwar nicht mehr streicheln. Aber ich spüre ihn wieder in meinem Leben. Und das tut nicht mehr nur weh.“

Erinnerung an gute Zeiten, bevor der Hund gestorben ist und die Besitzerin in tiefer Trauer versank

Körperliche und emotionale Symptome tiefer Trauer


Viele denken: „Es ist doch nur Trauer.“


Aber wusstest du, dass tiefe Trauer ganz reale, körperliche Reaktionen auslösen kann?


  • Engegefühl in der Brust

  • Schlafstörungen

  • Konzentrationsprobleme

  • Appetitlosigkeit

  • Müdigkeit, obwohl du nichts getan hast

  • Antriebslosigkeit

  • plötzliche Weinkrämpfe


All das ist normal. Es ist die Art deines Körpers, den Verlust zu verarbeiten.


Und es zeigt nur: Du hast wirklich geliebt.


Was dir helfen kann – ohne deinen Hund zu vergessen


Erinnere dich bewusst

Erstelle ein Erinnerungsalbum, eine Box, ein kleines Plakat mit Fotos. Erzähle seine Geschichte – laut oder leise.


Schaffe einen Ort für deinen Hund

Ein Platz im Garten, eine Kerze auf dem Regal, ein kleines Andenken auf deinem Nachttisch. Dein Hund war wichtig – zeig es auch jetzt noch.


Sprich darüber

Mit Menschen, die verstehen. Vielleicht eine Freundin mit Hund, eine Trauergruppe oder mit mir. Du bist nicht allein.




Achte auf dich

Essen, Bewegung, Pausen. Auch wenn alles schwer fällt – du bist es wert, gut für dich zu sorgen!


Erlaube dir, wieder zu leben

Du musst dich nicht entscheiden zwischen Erinnerung und Zukunft. Beides darf nebeneinander bestehen.


Hand greift zur Sonne als Symbol für Hoffnung im Trauerprozess um verstorbenen Hund

 

📌 Was hilft jetzt wirklich?

✅ Schreibe deinem Hund einen Brief

✅ Erstelle eine Erinnerungsbox oder -mappe

✅ Plane kleine, neue Rituale in seinem Gedenken

✅ Sprich über ihn, wann immer dir danach ist

✅ Lass Tränen zu – es muss alles raus!


 

Fazit


Vielleicht kannst du deinen Hund nicht vergessen, weil er nie einfach „nur ein Hund“ war. Sondern ein Teil deiner Seele. Deiner Geschichte. Deines Lebens.


Und weißt du was? Du musst ihn auch nicht vergessen. Du darfst ihn mitnehmen in dein Morgen – als leise Stimme, als wärmende Erinnerung, als Teil deiner Liebe.


Er bleibt. Nur anders. 💛


Deine

Signatur von Trauerbegleiterin Sonja Störmer, spezialisiert auf Trauerbegleitung für Menschen, die ihr geliebtes Tier verloren haben



Sonja Störmer begleitet Menschen, die ihren Hund verloren haben, in ihrer Trauer


 

FAQ – Häufige Fragen zur Trauer um einen Hund


Wie lange darf man um einen Hund trauern?

So lange, wie du es brauchst. Es gibt keine Regel. Deine Trauer ist Ausdruck deiner Liebe – und die braucht Raum.


Ich weine noch nach Monaten – ist das noch normal?

Ja. Besonders wenn du tief verbunden warst oder der Abschied schwierig war. Weinen ist ein natürlicher Teil der Heilung. Hier findest du weitere Hilfe zur Trauerbewältigung: Trauer um geliebten Hund: 5 Akut-Tipps und langfristige Strategien, die wirklich helfen


Muss ich ihn loslassen, um weiterzuleben?

Nein. Du darfst ihn im Herzen behalten und gleichzeitig neue Wege gehen. Erinnern bedeutet nicht festhalten – sondern würdigen. Lies hier mehr zu den 10 häufigsten Fragen, die Hundeeltern mir nach dem Verlust ihres Hundes regelmäßig stellen und meine Antworten -liebevoll und stärkend


Was kann ich tun, wenn ich mich ständig schuldig fühle?

Sprich darüber. Schreib deinem Hund einen Brief, in dem du erklärst, was dich quält. Fast immer gilt: Du hast aus Liebe und nach bestem Wissen entschieden. Schuldgefühle zeigen oft nur, wie wichtig dir dein Hund war. Hier findest du weitere Hilfe: Schuldgefühle nach Tod deines Hundes? Wie du Frieden findest und Deine Trauer bewältigst


Ist es falsch, wenn ich schon an einen neuen Hund denke?

Nein, überhaupt nicht. Der Wunsch nach Nähe und Verbindung ist menschlich. Du kannst offen dafür sein – und trotzdem weiterhin lieben und trauern. Ein neuer Hund ersetzt deinen alten nicht – er schreibt eine neue Geschichte mit dir. Lies gern auch hier weiter: Hund gestorben: Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen neuen Hund? 5 Tipps & Entscheidungshilfe


Ich habe das Gefühl, niemand versteht mich – was soll ich tun?

Such dir gezielt Menschen, die ähnliches erlebt haben. Hundemenschen im Bekanntenkreis, Trauergruppen oder auch Gespräche mit einer Tiertrauerbegleitung wie mir können dir helfen, dich nicht mehr so allein zu fühlen.


Wie kann ich meinem Kind helfen, wenn es unseren Hund so sehr vermisst?

Kinder trauern oft anders als Erwachsene. Rituale, Bilder, Geschichten oder ein kleiner Abschiedsbrief können helfen. Wichtig ist: Sprich offen, aber altersgerecht über den Tod. Und gib auch deinen eigenen Gefühlen Raum -das zeigt deinem Kind, dass Trauer okay ist. Und lies gern auch hier weiter: Kinder und die Trauer um ein Haustier- Ein Leitfaden für Eltern.

 
 
 

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